Sie nutzen aktuell den Internet Explorer. Dieser Webbrowser ist veraltet und entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsstandards. Außerdem werden viele aktuelle Designstandards nicht unterstützt.

Für eine sichere und schnelle Nutzung unseres Angebots verwenden Sie bitte einen aktuellen Browser.

29.04.2024

|

5 Min.

Auf dem Weg ins Rampenlicht

Text:

Die Chancen für ein Comeback kleiner und mittelgroßer Unternehmen an der Börse stehen gut. Drei Deka-Fondsmanager verraten, welche interessanten Unternehmen es abseits der großen Leitindizes zu entdecken gibt.

Kurssprünge auf das Zehnfache oder mehr – das ist doch nur bei  einzelnen Techtiteln in den USA möglich, denken viele Anlegerinnen und Anleger. Stimmt nicht! Auch an den europäischen Börsen und sogar vor der eigenen Haustüre auf dem Parkett in Frankfurt gibt es solche Erfolgsgeschichten. Nemetschek zum Beispiel. Der Entwickler von Bau- und Architektursoftware mausert sich nach einem unspektakulären Start am ehemaligen Neuen Markt – von der breiten Öffentlichkeit bisher fast unbemerkt – zu einer Art zweite SAP. Die Marktkapitalisierung ist derzeit höher als beispielsweise die des Biotech-Unternehmens Qiagen. Damit hat die Aktie gute Chancen, im Herbst in den Dax aufzusteigen.

„Nemetschek ist ein gutes Beispiel für unsere Anlagestrategie, bei der wir nach kleineren und mittelgroßen Unternehmen mit einem zukunftsträchtigen Geschäftsmodell suchen“, sagt Markus Turnwald, Fondsmanager des Deka-Deutschland Nebenwerte. Der Fonds ist eines von drei Produkten der Deka, die schwerpunktmäßig in das Segment der Nebenwerte investieren. Der Deka-UnternehmerStrategie Europa und der Deka-Europa Nebenwerte komplettieren das Trio. „Wenn wir investieren, dann mit dem Ziel, diese Unternehmen über Jahre hinweg auf ihrem Wachstumspfad zu begleiten – im Idealfall so lange, bis sie an der Schwelle zum Börsenschwergewicht stehen.“

Wegbegleiter des Erfolgs

Sollte Nemetschek der Aufstieg in den deutschen Auswahlindex gelingen, wäre das Unternehmen aus Turnwalds Sicht in guter Gesellschaft. Auch den Aufstieg des Laborgeräteherstellers Sartorius, des Rückversicherers Hannover Rück und des Duftstoffherstellers Symrise, die bereits seit zwei Jahren oder länger im Dax vertreten sind, hat Turnwald mit seinem Fonds begleitet. „Symrise zum Beispiel hat sich in dieser Zeit von einem absoluten Nischenanbieter zu einem der Top drei weltweit entwickelt“, sagt der Fondsmanager. Das Unternehmen ist auf Aroma- und Duftstoffe spezialisiert, die vor allem in Kosmetikprodukten eingesetzt werden.

Foto: Symrise; Titelfoto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Toru Hanai

Tief einatmen: Um die Qualität der Vanilleschoten zu prüfen, ist ein Symrise-Mitarbeiter vor Ort in Madagaskar.

In seinem Fonds findet sich eine ausgewogene Mischung aus Technologiewerten und Unternehmen aus traditionellen Branchen. Ein Kandidat im Portfolio, den Turnwald derzeit besonders im Blick hat: CTS Eventim. „Als Vermarkter von Kultur- und Sportveranstaltungen profitiert CTS von den gestiegenen Ticketpreisen. Denn bei jedem Kauf wird ein bestimmter Prozentsatz des Preises an Provision fällig“, erklärt Turnwald. Dreistellige Preise für Konzerte bekannter Künstlerinnen und Künstler, allen voran die US-Sängerin Taylor Swift, sind inzwischen eher die Regel als die Ausnahme. „Das ist nicht nur ein Nachholeffekt, wir erleben einen Strukturwandel. Gerade junge Menschen sind bereit, mehr Geld für kulturelle Veranstaltungen auszugeben“, beobachtet der Deka-Experte. „Und über eine zusätzlich aufgebaute Plattform kontrolliert CTS inzwischen auch den Zweitmarkt für Online-Tickets.“

Gemeinsam mit seinem Kollegen Robin Estenfelder hat Turnwald derzeit auch die Aktie von Ionos im Visier. Der IT-Spezialist ist erst seit einem Jahr an der Börse. Der Start auf dem Parkett war holprig. Zuletzt sorgte das Unternehmen aber für positive Schlagzeilen: Das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund), der IT-Dienstleister der Bundesverwaltung, hat Ionos einen Großauftrag zum Aufbau einer sicheren Cloud-Lösung erteilt. Auch das zweite Standbein des Unternehmens, der Betrieb und die Betreuung von Internetseiten, im Fachjargon Webhosting genannt, ist im Aufwind. Mithilfe künstlicher Intelligenz können Privat- und Geschäftskunden bei Ionos auch ohne besondere Vorkenntnisse innerhalb weniger Minuten eine Internetseite erstellen. Zudem ist es dem Management zuletzt gelungen, Preiserhöhungen am Markt durchzusetzen. „Mit Ionos haben wir hierzulande einen präsenten Player, der zumindest auf dem europäischen Markt den großen Namen aus dem Technologiebereich, die derzeit an der Börse für Aufmerksamkeit sorgen, Paroli bieten kann“, ist Estenfelder überzeugt.

Der Fondsmanager verfolgt wie seine beiden Kollegen einen Bottom-up-Ansatz. Sie schauen entweder in Deutschland oder europaweit nach Einzeltiteln. Geschäftsmodell und Wachstumsaussichten werden genau unter die Lupe genommen, bevor eine Aktie im Portfolio landet. Estenfelder sucht speziell nach Unternehmen, die zwar börsennotiert sind, sich aber weitgehend in Familienbesitz befinden und/oder eigentümergeführt und -kontrolliert sind. „Das bringt ein längerfristiges Denken bei Investitionen und der strategischen Unternehmensführung mit sich“, erklärt der Deka-Experte.

„Mit Ionos haben wir hierzulande einen Player, der den großen Namen aus dem Technologiebereich Paroli bieten kann“

Robin Estenfelder, Deka-Fondsmanager

Abseits der ersten Reihe findet er immer wieder unentdeckte Titel mit großem Potenzial. „Weil sie von aktuellen Trends an der Börse genauso profitieren wie die Großen der jeweiligen Branche“, sagt er. Ein Beispiel: Gubra. Das dänische Unternehmen hat ein Präparat entwickelt, das die Wirkung der Schlankheitsspritze Wegovy von Novo Nordirsk verstärkt. Das Marktpotenzial für Therapien gegen Übergewicht und Fettleibigkeit wird von Experten als hoch eingeschätzt. Beide Krankheitsbilder haben in den vergangenen Jahren vor allem in den Industrieländern stark zugenommen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Europa zu dick und hat dadurch ein erhöhtes Risiko, an Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs zu erkranken.

Estenfelder investierte auch in den Medizintechnikhersteller Xvivo Perfusion. Die Schweden haben eine Systembox entwickelt, die menschliche Organe außerhalb des Körpers drei- bis viermal länger funktionsfähig hält als herkömmliche Kühlverfahren. Das erhöht die Erfolgschancen von Transplantationen. Die scheitern bisher oft am knappen Zeitfenster, das zwischen Entnahme beim Spender und dem Einpflanzen liegt.

Weltmarktführer und dennoch an und abseits der Börse kaum bekannt – nach solchen Anlagekandidaten fahndet auch Matthias Bussemer, der den Deka-Europa Nebenwerte managt. Fündig wurde er zum Beispiel bei der Schweizer Belimo Holding. Das Unternehmen baut Steuerungen für die Klima- und Heizungstechnik in Gebäuden – ein Bereich, der besonders vom Nachhaltigkeitsmanagement bei Neubauten und der klimatechnischen Sanierung bestehender Gebäude profitiert. „Bei den Gesamtkosten solcher Anlagen spielt der Preis dieser Komponenten daher kaum eine Rolle“, erzählt Bussemer. „Sie haben eine ‚kritische Aufgabe‘ zu erfüllen, weil sie die dauerhafte Funktion der Anlage gewährleisten müssen. Denn Reparaturen sind in der komplexen Gebäudetechnik teuer.“ Entsprechend wenig preissensibel sind die Kunden, was Belimo trotz hoher Standortkosten stabil gute Margen und Gewinne beschert.

Technologieanbieter, die Leben retten

Folgt man dem Blick der Deka-Experten in die zweite und dritte Reihe der europäischen Börsen, so zeigt sich: Es mangelt nicht an Kandidaten, die Wachstum bieten und damit perspektivisch das Zeug haben, in einen der großen Indizes aufzusteigen. Doch auf die Auswahl kommt es an. Ein verpasster Trend oder ein nachlassendes Innovationstempo – damit kann ein Investment in kleine und mittlere Unternehmen schnell zum Gegenteil einer rentablen Anlage werden. Bei Fonds, die auf Nebenwerte spezialisiert sind, sorgen die breite Streuung und die Expertise des Managements dafür, dass dieses Risiko geringer ausfällt als bei einer Direktanlage.

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt, und unter www.deka.de erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung ist unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kunden beschwerdemanagement verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen

Artikel, die mit Namen oder Signets des Verfassers gekennzeichnet sind stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Trotz sorgfältiger Auswahl der Quellen kann die Redaktion für die Richtigkeit des Inhalts keine Haftung übernehmen. Die Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Die Kostendarstellung aller auf den Tabellenseiten aufgeführten Fonds erfüllt nicht die Anforderungen an einen aufsichtsrechtlich vorgeschriebenen Kostenausweis. Umfassende Informationen zu Kosten sind in den Kosteninformationen nach WpHG oder bei den Kundenberatern und Kundenberaterinnen erhältlich.

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die jeweiligen PRIIP-KIDs (Basisinformationsblätter), die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die in deutscher Sprache bei den Sparkassen oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt am Main und unter www.deka.de erhältlich sind. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung ist unter www.deka.de/privatkunden/kontaktdaten/kundenbeschwerdemanagement verfügbar. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen.

Herausgeber: DekaBank, Mainzer Landstraße 16, 60325 Frankfurt am Main, www.dekabank.de

Chefredakteur: Olivier Löffler (V. i. S. d. P.)

Projektleitung: Ralf Kustermann

Verlag: S-Markt & Mehrwert GmbH & Co. KG. - Ein Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe, Grenzstraße 21, 06112 Halle, www.deka.de/fondsmagazin, E-Mail: fondsmagazin@deka.de, Fax: +49 345560-6230 

Postanschrift: fondsmagazin Leserservice, Grenzstraße 21, 06112 Halle

Redaktion: : Pamela Kapfenstein, Matthias Grätz, Annekatrin Lacroix, Thomas Luther, Michael Merklinger, Peter Weißenberg 

Grafik/Infografiken: KD1 Designagentur, Köln

Sie möchten uns schreiben? Schicken Sie Ihre Anregungen, Ideen und natürlich auch Kritik einfach per E-Mail an fondsmagazin@deka.de.